Forschungsschwerpunkt

Beziehungs
forschung

Unsere Forschung in diesem Bereich befasst sich mit gesellschaftlichen Einflüssen auf Partnerpräferenzen. Einer verbreiteten Auffassung entgegen weisen unsere Arbeiten darauf hin, dass diese keineswegs „festgeschrieben“ sind, sondern mit unvermuteter Schnelligkeit auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren.

Ein zentraler Wandel betrifft die zunehmende Gleichstellung von Mann und Frau. Im internationalen Vergleich wird deutlich, dass sich Partnerpräferenzen von Frauen und Männern mit fortschreitender Gleichstellung angleichen (vgl. Abb 1). Die Angleichung lässt sich auch innerhalb einer Gesellschaft im Zeitverlauf beobachten (vgl. Abb. 2).

Diese Befunde sind nicht nur aus sozialpsychologischer, sondern auch aus evolutionspsychologischer Sicht nachvollziehbar. Neuere Erkenntnisse legen nahe, dass die Umwelt unserer Vorfahren nicht so stabil war, wie lange Zeit angenommen wurde. Einen Überlebensvorteil hatten somit jene, die sich Umweltveränderungen anpassen konnten. Diese Flexibilität kommt auch in der Partnerwahl zum Ausdruck. So sind für Frauen und Männer nicht immer und überall dieselben Eigenschaften attraktiv, sondern jene, die unter den jeweils vorherrschenden gesellschaftlichen Bedingungen eine Partnerschaft erleichtern können.